LEADER Mittlere Alb e.V.
Der Dorfladen als Gemeinschaftsprojekt. Bürger und Engagierte tauschten sich intensiv auf der Infoveranstaltung aus.
Die Infoveranstaltung zum Thema Dorfladen der LEADER-Aktionsgruppe Mittlere Alb lockte am vergangenen Donnerstag Besucher aus fünf Landkreisen nach Mehrstetten. Der Wegfall der Nahversorgung in den Dörfern bringt vielerorts Initiativen zusammen, um sich gemeinschaftlich für einen Dorfladens einzusetzen. Auf der Infoveranstaltung berichteten Rudi Giest-Warsewa vom Kohlstetter und Carina Gless vom Hülbener Dorfladen von ihren Erfahrungen. Die Präsentation durch Frank Sauter zum Dorfladen Aßmannshardt gewährte den Besuchern einen Blick über den Tellerrand. Darüber hinaus gab es noch aktuelle Informationen zum Dorfladen-Projekt in Mehrstetten durch Prozessberater Jürgen Lauten und Frieder Gundert, Mitglied des Marktplatz-11 Teams.
Darauf kommt es bei einem Dorfladen an
Die Vorträge der Referenten zeigten, dass die Ausgangslagen für einen Dorfladen sehr unterschiedlich sein können. Die Dorfläden selbst aber haben alle eins gemein, dass die Eröffnung der Läden nur durch großes Bürgerengagement ermöglicht wurde. Aber auch im laufenden Betrieb spielt das Ehrenamt eine wichtige Rolle, auch wenn es dabei sehr große Unterschiede zwischen den vorgestellten Konzepten gibt. Der Kohlstetter Laden setzt komplett auf Ehrenamt, beim Hülbener Dorfladen wird ein beachtlicher Beitrag zum Tagesgeschäft ehrenamtlich erbracht. Im Dorfladen Aßmannshardt bringt sich das beschäftige Personal gelegentlich ehrenamtlich ein, der Geschäftsführer ist ebenso ehrenamtlich tätig. Das Konzept für einen Mehrstetter Dorfladen sieht vor, beim Betrieb des Ladens möglichst auf Ehrenamt zu verzichten. Beschäftigtes Personal kümmert sich um den Ladenbetrieb. Die Personalkosten sind als größter Kostenfaktor allerdings möglichst gering zu halten. Bis auf Ausnahmen in Stoßzeiten, sind die Läden immer nur mit einer Person besetzt. Volle Überzeugung bei Personal und Ehrenamtlichen sind ein wichtiger Beitrag zum Erfolg der Läden. Das Sortiment im Laden muss entsprechend breit sein, um ein „fremdgehen“ der Kunden zu vermeiden. Darüber hinaus braucht es auch Produkte, welche die Kunden regelmäßig in den Laden locken, zum Beispiel Backwaren. Kaffee-Ecke oder Dienstleistungen wie Apothekendienst und Postschalter komplettieren das Angebot. Mit saisonalen Aktionen, wie ein Glühweinfest, wird der Ort der Begegnung für alle Kunden attraktiv gestaltet. Wenn alle Teile des Gesamtpakets gut eingebracht werden, ist der Dorfladen nicht nur Gemeinschafts- sondern auch ein Erfolgsprojekt.
LEADER fördert Existenzgründungen – jetzt noch Projektantrag einreichen!
Mit LEADER gibt es ein Förderinstrument in der Region Mittlere Alb, welches den Aufbau von Dorfläden finanziell unterstützt. Neben Dorfläden können auch andere Gewerbe im Sinne einer Existenzgründung oder -festigung gefördert werden. Reichen Sie noch bis zum 12. Januar 2017 Projektanträge beim LEADER-Regionalmanagement in Münsingen ein. Weitere Informationen zum Förderprogramm erhalten Sie direkt bei den Regionalmanagern Hannes Bartholl und Elisabeth Markwardt.